Umfrage zum Klimawandel:


Durch den Klimawandel werden Hitzeperioden immer häufiger. Laut einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts Prolytics sorgen sich deshalb fast die Hälfte der Deutschen um die Trinkwasserversorgung. Gefragt, wie groß ihre Sorgen angesichts der zukünftigen Entwicklung der Sicherheit der Trinkwasserversorgung sind, antworteten rund 17 Prozent „sehr groß“ und 30 Prozent „groß“. „Wenig“ oder „gar keine Sorgen“ machen sich zehn beziehungsweise vier Prozent der Befragten.

Grafik Umfrage Trinkwasserversorgung

„Die Trinkwasserversorgung in Deutschland wird durch die Wasserversorger sichergestellt. Zunehmende Trockenperioden stellen jedoch auch die Wasserwirtschaft vor neue Herausforderungen“, sagt Martin Weyand, Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser. „Wir haben keinen Wassermangel in Deutschland. Um die Trinkwasserversorgung auch in Zukunft flächendeckend zu gewährleisten, muss in einigen Regionen aber die Infrastruktur gestärkt und ausgebaut werden. Diese kommt bei stark steigender Trinkwassernachfrage an heißen Sommertagen an einigen Orten an ihre Grenzen.“

Zudem sei es dringend erforderlich, der öffentlichen Trinkwasserversorgung einen Vorrang bei der Trinkwassernutzung einzuräumen. „Die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser für den menschlichen Gebrauch muss bei der Nutzung von Trinkwasserressourcen immer an erster Stelle stehen. Sie ist Teil der Daseinsvorsorge“, sagt Weyand. Für die Landwirtschaft müssten effiziente Bewässerungsmethoden gefördert werden.

Um die Grundwasserneubildung zu sichern, brauche es außerdem ein neues Regenwassermanagement. Bei der städtebaulichen Entwicklung müsse die Schaffung von Versickerungsflächen sowie die Anlage von Flutrinnen und Retentionsräumen stärker berücksichtigt werden.

Zudem fordert Weyand ein Investitionsbeschleunigungsgesetz für die Wasserwirtschaft: „Damit die Wasserversorgung auch in Zukunft gesichert bleibt, muss investiert werden, zum Beispiel in neue Leitungssysteme, Aus- bzw. Neubau von Talsperren, Ausweisung von Wasserschutzgebieten, Wasserwerke und Rückhaltebecken. Genehmigungsverfahren insbesondere für Fernwasserleitungen müssen dringend vereinfacht werden.“

Quelle: BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft