„Historische Mitte“ Echterdingen
Die Ortsmitte soll eine Belebung erfahren: ansprechende Freiräume, die zum Bummeln, Verweilen und Spazierengehen einladen, sowie ein ausgebautes Fahrrad- und Fußwegenetz sollen entstehen. Im Zuge dieser umfangreichen Planung sind die Stadtwerke für die "unsichtbaren" Maßnahmen verantwortlich: Verlegung neuer Wasser- und Abwasserleitungen wo notwendig, die Anbindung aller Gebäude ans Glasfasernetz und die Wärmeversorgung der kommunalen Gebäude in Form eines kleinen Wärmenetzes. Ausgehend von diesem Startpunkt prüfen die Stadtwerke die Entwicklung eines innovativen Wärmequartiers, mit dem ein großer Beitrag zum Erreichen der Klimaziele in LE geleistet werden soll.
August 2024: Probebohrungen
Am 22. und 23.08.24 wurden im Auftrag der Stadtwerke LE im Bereich „Im Wengert“ (hinter dem Paulaner-Gebäude) Probebohrungen durchgeführt. Dabei wurde mit einem Durchmesser von 15 cm in eine Tiefe von 140 Meter gebohrt. Grund für die Probebohrung war ein sogenannter „Thermal-Response-Test“.
Dieser Test dient zur Bestimmung der exakten Leistungsfähigkeit des zukünftigen Erdsondenfelds und wird an einer Erdwärmesonde durchgeführt: Angeschlossen wird eine Umwälzpumpe und ein Heizelement sowie Sensoren zur Aufzeichnung der Vor- und Rücklauftemperatur. Das Fluid, i. d. R. Wasser, wird bis zum Erreichen der ungestörten Untergrundtemperatur im Kreis gepumpt. Danach wird das Heizelement zugeschaltet, um das Wasser zu erwärmen. Das so erwärmte Wasser strömt durch die Erdwärmesonde und kühlt sich dabei ab. Die Austrittstemperatur des Wassers aus der Sonde wird gemessen, das Wasser läuft wieder durch das Heizelement und der Kreislauf wiederholt sich.
Das Erdsondenfeld, das hier entstehen wird, dient dann als Wärmequelle für Wärmepumpen und wird einen erheblichen Anteil (ca. 30-40%) zur Wärmeerzeugung in der Energie(Zehnt)scheuer beisteuern.
September 2023: Start der ersten Baumaßnahmen am Wärmenetz
Planungsunterlagen liegen vor und sind geprüft, jetzt kann es mit dem Bau des ersten Trassenabschnitts losgehen: Die Sanierung der Historischen Mitte wird auch zum Aufbau eines Nahwärmenetzes genutzt. Schritt für Schritte entstehen erste Trassenabschnitte. Die beauftragen Unternehmen werden am 11. September in der Maiergasse mit Bauarbeiten zur Anbindung der Zehntscheuer und Kreissparkasse an das neue Wärmenetz beginnen. Die Projektleiter der Stadtwerke sind bereits seit dem Frühjahr mit den Eigentümerinnen und Eigentümern der angrenzenden Gebäude des zweiten Sanierungsabschnitts Burgstraße, Schafrain und Maiergasse im Gespräch. Hier werden die ersten Hausanschlüsse für den Anschluss an das neue Fernwärmequartier realisiert.
Wer sich dort jetzt für einen Hausanschluss entscheidet, profitiert von einem Early-Bird-Angebot, das die Eigentümer von der Last des Heizungsgesetzes (GEG) und allen Herausforderungen einer klimaneutralen Wärmeerzeugung befreit. Die Stadtwerke bieten zwei Varianten an: entweder die Verlegung der Fernwärme-Hausanschlussleitung bis über die Grundstücksgrenze oder sogar bis ins Gebäude.
Die neu zu errichtende Heizzentrale mit der das Gebiet versorgt werden soll, wird vorwiegend durch ein Erdwärmesondenfeld bedient werden und einen möglichst hohen Wärmeanteil mittels Wärmpumpentechnologie erzeugen. Geplant ist ein architektonisch anspruchsvoller und moderner Bau, der sich harmonisch in das Baugebiet einfügen wird. In ersten Projektideen werden Glasfronten und viel Transparenz diskutiert. Die neue, kleine Energiezentrale wird für eine Gesamt-Wärmeerzeugung von 3.000.000 kWh pro Jahr ausgelegt sein.